Die Schützentradition

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entwickelten sich parallel zum Städtewesen die Schützengesellschaften. Die Hauptaufgabe der damaligen Gesellschaften lag in der Verteidigung der Städte.

 

Die bildeten eine Art Eliteeinheit, die im Umgang mit den neuen Feuerwaffen gut trainiert war. Damit die Schützen treffsicher blieben, wurden regelmäßig Schießübungen abgehalten, die häufig mit einer Festfeier verbunden waren. Bei diesen Veranstaltungen erhielt der beste Schütze einen Preis. Die ersten Aufzeichnungen über ein Übungsschießen in Bad Orb stammen aus dem Jahre 1510. 

 

Als einzige bürgerliche Vereinigung überstanden die Schützen in ungebrochener Tradition vom Mittelalter bis heute den Wechsel der Zeiten. Von Anfang an haben sie, wie wir es heute nennen, demokratische Prinzipien vertreten. 

 

Es darf nicht vergessen werden das zu dieser Zeit Hunger, Frohndienst, Cholera und Pest an der Tagesordnung waren. Zudem gab es unzählige Königs-, Herzogs-, oder Fürstentümer, die regelmäßig das Land mit ihren Kriegen überzogen.

 

Die Verteidigung der Heimat - Schutz und Hilfe für Familien als Solidargemeinschaft und Bewahrung von bürgerlichen Rechten - das waren die ursprünglichen Aufgaben der Schützen. 

 

Wichtigstes Merkmal der ursprünglichen Schützenvereine-, -Gilden, und Bruderschaften war der soziale Charakter. In den Statuten war fast immer eine Notkasse für Bedürftige verankert, für ein vernünftiges Begräbnis - damals keineswegs normal - sorgte die Gemeinschaft ebenso wie für die Hinterbliebenen.

 

Der Glaube an Grundwerte und Kameradschaft (nicht zu verwechseln mit Kumpanei und Sauferei) hat die Zeiten überdauert und ist gerade heute wichtiger denn je.

 

In der heutigen schnelllebigen Zeit ist allerdings viel Wissen verloren gegangen, Wissen um Werte, Traditionen und Miteinander.